Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von selbstständigen Künstler*innen und allen, die im Bereich Kunst und Kultur arbeiten. Am 12. Juni 2020 haben wir das Bündnis für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit gegründet. In der Kunst- und Kulturarbeit muss sich vieles ändern. Wir möchten mehr Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion erreichen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass sich das System ändert. Nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland.
Im Grundgesetz steht, dass Kunst und Kultur unabhängig und frei sind. Wir machen uns Sorgen, dass das nicht so bleibt, wenn sich die Strukturen und Arbeitsbedingungen nicht ändern.
Die Covid19-Pandemie hat uns noch einmal deutlich gezeigt: Die Verhältnisse sind schwierig und ungleich. Es gilt als normal, dass Menschen im Bereich Kunst und Kultur viel arbeiten und wenig oder kein Geld damit verdienen. Egal ob sie selbstständig oder angestellt sind. Leider entscheiden Herkunft, Hautfarbe, Alter und Geschlecht immer noch darüber, wie erfolgreich man in Kunst und Kultur sein kann.
So ist es für viele Menschen unmöglich, Geld zu sparen und sich abzusichern.
Große Einrichtungen für Kunst- und Kultur werden vom Staat gefördert, zum Beispiel Museen und Theater. Aber sie werden heute behandelt wie wirtschaftliche Unternehmen. Sie sollen mit wenig Geld so viel Kultur wie möglich produzieren. Um Geld zu sparen, gibt es immer weniger unbefristete Arbeitsstellen. Gleichzeitig soll aber immer mehr Arbeit geleistet werden. Weil das Geld vom Staat nicht reicht, werden oft private Sponsor*innen gesucht. Das sind zum Beispiel Firmen, die den Kultureinrichtungen Geld für ihre Arbeit geben. Dafür bekommen die Firmen Werbung, die dann alle Besucher*innen und Besucher sehen. Die Firmen geben aber meist nur Geld für Kultur, die ihren Kund*innen gefällt.
Die meisten Kulturschaffenden arbeiten in Vereinen oder arbeiten ehrenamtlich. Das Geld für ihre Arbeit beantragen sie beim Staat oder anderen Förderstellen. Das bedeutet, dass sie nie für längere Zeit wissen, ob Geld für ihre Arbeit da sein wird.
Die meisten Künstler*innen haben kein sicheres Gehalt. Ateliers, Lagerräume oder Räume zum Proben werden in den Städten immer weniger. Und sie werden immer teurer.
So können nur die wenigen Künstler*innen, Kurator*innen und Kulturmanager*innen, die Geld und gute Beziehungen haben, längere Zeit auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen benachteiligt sind, werden auch hier besonders benachteiligt.
Wir brauchen dringend eine Veränderung: Benachteiligte Menschen dürfen nicht aus Kunst und Kultur ausgeschlossen werden und diejenigen mit viel Geld und Beziehungen dürfen nicht bevorzugt werden. Wenn der Staat ungerecht Geld für die Kultur gibt, entsteht Neid und Streit zwischen den Kultureinrichtungen und Künstler*innen. Das soll nicht weiter passieren. Wichtig ist, dass Kunst und Kultur vielfältig und widersprüchlich bleiben. Alle sollen Vorteile von einer Veränderung haben. Und alle sollen miteinander arbeiten, nicht gegeneinander.
In Baden-Württemberg gibt es zurzeit viele Hilfs- und Notprogramme für Kunst und Kultur. Das ist für uns ein gutes Zeichen. Es zeigt uns, dass die Politik weiß, wie wichtig Kunst und Kultur sind. Die Politiker*innen wissen auch, wie schwierig es in dieser Zeit für alle in diesem Bereich ist. Deshalb hoffen wir, dass auch nach dem Ende der Pandemie alle gut zusammenarbeiten.
Der Lockdown hat uns aber auch gezeigt, dass nicht alle Teile der Politik die Bedeutung von Kunst und Kultur erkennen. Alles im Bereich Kunst- und Kultur musste schließen, egal wie gut die Sicherheitsmaßnahmen waren. Andere Lebensbereiche waren aber offen.
Mit den Hilfsprogrammen gibt der Staat gerade sehr viel Geld aus. Dieses Geld muss der Staat später wieder einsparen. Wir haben Angst, dass der Staat dieses Geld am Ende wieder bei uns spart. Dann kann es sein, dass wir noch weniger Geld vom Staat bekommen als zuvor. Deshalb brauchen wir einen Plan, wie Kunst und Kultur nicht nur jetzt unterstützt werden können, sondern auch weiterhin.
Wir brauchen neue Ideen für die Finanzierung von Kultur und die Art wie hier gearbeitet wird. Nur so kann sich wirklich etwas zum Besseren verändern. Deshalb muss sich die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter*innen aus Kunst und Kultur, Politik und der Verwaltung verbessern.
Die Kultur braucht genug Geld vom Staat, um gerechte Arbeitsstellen und Bezahlungen sicherzustellen, damit Künstler*innen von ihrer Arbeit leben können. Künstler*innen sollten nicht mehr so abhängig sein von Institutionen und auch selbst Geld beantragen dürfen. Es muss genug Geld da sein, dass alle im Kunst- und Kulturbetrieb fair bezahlt werden können, egal ob sie freiberuflich arbeiten oder angestellt sind. Dazu gehören: Kurator*innen, Dramaturg*innen, Kulturproduzent*innen, Vermittler*innen, Grafiker*innen, technische Teams, Maskenbilder*innen, Bühnenbildner*innen und Kostümbildner*innen, Restaurator*innen, Assistent*innen, Praktikant*innen, Autor*innen, Übersetzer*innen, Kassenpersonal, Sicherheitspersonal und Reinigungspersonal, Journalist*innen und viele mehr. Im Moment ist eine faire Bezahlung leider nicht möglich.
Wir wollen erreichen, dass der Bereich Kunst und Kultur besser vom Staat unterstützt wird. Und zwar in ganz Deutschland, angefangen in Baden-Württemberg. Die Förderung der Kultur muss ins Gesetz. Außerdem muss die Politik das Geld gerechter verteilen. Dafür soll sie sich die Sorgen und Probleme von allen anhören. Deshalb haben wir das Bündnis gegründet. Wir wollen bei diesem Thema mitreden.
Wir wollen Ansprechpartner*innen für die Bundesregierung und die Länderregierung sein. Wir wollen gemeinsam Lösungen für die bestehenden Probleme finden. Wir wollen unsere Forderungen und Vorschläge mit den Politiker*innen besprechen. Nur wenn die Politiker*innen gemeinsam mit uns Beteiligten aus Kunst und Kultur zusammenarbeiten, können wir etwas verändern. Wir müssen zusammen herausfinden, welche Probleme es gibt und wie wir sie lösen können. Gemeinsam müssen wir einen neuen Plan erarbeiten.
Aber nicht nur in der Politik muss sich etwas ändern. Wir müssen auch uns selbst genau anschauen. Wir müssen herausfinden:
- Wer macht beim Bündnis mit und wer nicht?
- Wie werden in unseren Einrichtungen und Projekten Entscheidungen getroffen?
- Verstehen alle Beteiligten, warum welche Entscheidungen getroffen werden?
- Können wirklich alle im Bündnis mitbestimmen?
- Erkennen wir Diskriminierung? Wie gehen wir damit um?
- Wer hat Macht in den Einrichtungen? Wie gehen wir mit Macht und Einfluss um?
Außerdem werfen wir einen Blick auf Kultureinrichtungen und fragen uns:
- Wie können und sollen Kultureinrichtungen mit der Klimakrise umgehen?
- Was können sie gegen die sozialen Unterschiede tun?
- Wie geht man am besten mit digitaler Überwachung um?
- Was können die Einrichtungen gegen Diskriminierung, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit tun?
- Wie gehen sie damit um, wenn Mitarbeiter*innen sich nicht trauen, über schlimme Sachen zu sprechen? Und wie gehen sie damit um, wenn den Mitarbeiter*innen verboten wird, über schlimme Dinge zu sprechen?
- Was tun sie gegen ungewollte Berührungen, erzwungenen Sex und sprachliche Belästigung innerhalb des Kunst- und Kulturbetriebes?
Mit diesen Fragen müssen sich die Einrichtungen in Kunst und Kultur befassen. Denn sie haben hier eine große Verantwortung und sind Vorbilder. Aber auch für alle anderen, die im Kulturbereich arbeiten, sind diese Fragen wichtig.
Und: Alle diese Fragen können wir nur beantworten, wenn wir zusammenarbeiten. Dabei müssen wir vieles neu lernen. Und vieles was wir schon lange so gemacht haben, wieder vergessen. Wir müssen herausfinden, welche Möglichkeiten wir haben und wie wir sie nutzen können.
Das Bündnis betrachtet nicht nur Kunst und Kultur. Wir wollen eine Veränderung für die gesamte Gesellschaft anstoßen. Wir wollen nicht, dass immer nur die Stärkeren gewinnen. Wir wollen, dass zuerst an die gedacht wird, die aus verschiedenen Gründen benachteiligt werden. Diese Menschen werden oft übersehen. Dafür wollen wir im Bündnis arbeiten.
Dabei ist vieles noch offen und unklar. Deshalb freuen wir uns, wenn viele Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Künste bei unserem Bündnis mitmachen. Auch Du! Wir wollen hören, was für Dich wichtig ist. Wir wollen mit Dir etwas verändern.
Im April 2022 hat Das Bündnis verschiedene Forderungen formuliert. Die Forderungen richten sich vor allem an Kulturpolitiker*innen. Die Forderungen richten sich auch an alle, die in der Kultur Verantwortung tragen und bessere und gerechtere Konzepte gestalten können. Zum Beispiel Angestellte in Kulturämtern, in Kulturstiftungen und großen Kultureinrichtungen.
Angestellte und frei arbeitende Kulturschaffende verdienen es, gerecht bezahlt zu werden. Auch ihre Honorare, Gagen und Löhne müssen erhöht werden, wenn die Inflation steigt – also das Geld weniger wert wird.
Wir fordern die Erhöhung des Kulturetats
Das Geld, das für Kulturausgaben bereit gestellt wird, muss deutlich erhöht und dann immer wieder an die Teuerung angepasst werden.
Die Kultur braucht mehr Geld für:
– Ausstellungshonorare für Künstler*innen. Sie sollen bezahlt werden, wenn sie ihre Kunstwerke in Ausstellungen zeigen. Die Bundes-Vertretung der Künstler*innen BBK hat dazu gute Vorschläge gemacht.
– Höhere Honorare für alle Kulturdienstleistungen. Niemand, der in der Kultur arbeitet, sollte unter 12,– € netto die Stunde verdienen. Der deutsche Mindestlohn muss auch für freie Arbeit gelten. Alle Arbeitsstunden müssen bezahlt werden.
– Alle freien Kulturorte sollen von den Gemeinden Geld für ihr Jahresprogramm erhalten können. Freie Theater und freie soziokulturelle Zentren zum Beispiel werden schon so gefördert. Wir finden, dass freie Ausstellungsräume, Räume für Literatur und Tanz oder Werkstätten für kulturelle Bildung gleich behandelt werden sollen.
– Ausschreibungen und Projektförderungen müssen eine gerechte Bezahlung zur Pflicht machen. Wer einen Antrag stellt, soll nur gefördert werden, wenn er die Honorarempfehlungen der Branche und den Mindestlohn einhält.
Wir finden, dass im Moment der Zugang zu Förderungen ungerecht und nicht sinnvoll ist. Wir haben aber Ideen, wie Kulturförderung gerechter werden kann. Zum Beispiel:
Auch selbständige Künstler*innen müssen Gelder für ihre Kulturprojekte beantragen können.
Stipendien und Förderprogramme sollen Eltern, Menschen die Angehörige pflegen oder selbst Pflege und Hilfe benötigen, nicht ausschließen. Bei Aufenthaltsstipendien soll man Kinder mitnehmen dürfen.
Es darf möglichst keine Altersgrenze bei Stipendien mehr geben. Das ist ungerecht für Menschen die spät studieren, sich lange um Kinder kümmern mussten, lange krank waren oder als Erwachsene erst die Chance erhalten, in Deutschland frei künstlerisch arbeiten zu können.
Einnahmen aus Stipendien und Förderprogrammen müssen auf die Rente angerechnet werden können. Für viele Künstler*innen sind sie über lange Zeit das einzige Einkommen für ihre Arbeit.
Wir sind der Meinung, dass sehr viele Menschen nicht richtig an der Kultur in Deutschland teilnehmen können. Oft hat das mit ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem Körper zu tun.
Wir wollen, dass Kunst machen, Kunst zeigen und Kunst ansehen für alle möglich wird, die das wollen.
Wir wollen, dass verletzende, falsche, rassistische und diskriminierende Worte und Bilder über Menschengruppen in unseren Kulturorten keinen Platz haben.
Wir wollen, dass in unseren Kultureinrichtungen Geschichten und Menschen sichtbar werden, die das ganze Deutschland zeigen.
Kultureinrichtungen wie Theater, Museen, Konzerthäuser, Verlage sollen mehr Menschen mit Diskriminierungs-Erfahrung einstellen.
Kultureinrichtungen, Kunsthochschulen und ihr Personal müssen lernen, anti-rassistisch und anti-diskriminierend zu denken und zu handeln.
Sie sollen ihre Häuser so gestalten, dass sich mehr verschiedene Menschen dort wohl und ernst genommen fühlen können.
Kultureinrichtungen sollen Veranstaltungsprogramme für und mit vielen verschiedenen Gruppen machen. Besonders mit solchen Gruppen, die bis jetzt wenig beteiligt waren.
Kultureinrichtungen brauchen Geld, um Künstler*innen mit Assistenzbedarf die nötige Unterstützung stellen zu können.
Menschen, die Diskriminierung in der Kulturbranche erfahren haben, brauchen Beschwerdestellen, Hilfe und Empowerment-Angebote.
Kulturförderung muss anti-diskriminierendes, anti-sexistisches und anti-rassistisches Verhalten einfordern.
Frauen und Männer müssen in der Kultur endlich gleiche Chancen und Bezahlung erhalten. Es gibt mehr Frauen in der Kunst-Ausbildung und in vielen Kulturberufen. Dann müssen auch in allen Bereichen mehr Frauen angestellt, ausgestellt und beauftragt werden. Für die gleiche Bezahlung wie Männer.
Die Forschung muss sich um die vergessenen kulturellen Beiträge von Frauen kümmern. Auch die Beiträge von migrantischen Menschen oder behinderten Menschen müssen besser untersucht werden. Dafür muss Forschungsgeld bereit gestellt werden.
Der Kulturbetrieb muss an der ökologischen Wende mitarbeiten. Er muss sich selbst verändern und umweltschonender werden. Und er kann Menschen den Klimawandel, seine Ursachen, die Bedrohung aber auch Lösungen für die Zukunft vermitteln. Die Agenda 2030 und die 17 Nachhaltigkeitsziele müssen als offizielle Kulturaufgaben verstanden werden.
Dafür braucht der Kulturbetrieb Unterstützung von der Politik:
Kulturarbeiter*innen brauchen Fortbildungen und Ausbildungen in Transformations- und Nachhaltigkeits-Management.
Spezielle Fördertöpfe für Projekte mit dem Schwerpunkt Klimaneutralität und Nachhaltigkeit müssen eingerichtet werden.
Für den ökologischen Umbau brauchen Kultureinrichtungen finanzielle Unterstützung und die Begleitung von guten Berater*innen.
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und kulturelle Bildung müssen zusammen gedacht werden. Solche Bildungsangebote müssen mehr genutzt, unterstützt und gefördert werden.
Projektförderungen sollen bevorzugt an Projekte mit CO₂-neutralen Reisen und Transporten gehen. Die Kulturveranstalter müssen zum Nachdenken gezwungen werden: Wie können unsere Ausstellungen oder Shows umweltfreundlich transportiert werden? Wie können Kulturschaffende und ein Publikum aus der ganzen Welt zusammenkommen, ohne dem Klima stark zu schaden?
Es müssen Handreichungen erarbeitet werden, die erklären, wie problematische Materialien und Produkte ersetzt werden können. Verwendete Werkstoffe, technische Geräte und andere Produkte sollen fair gehandelt und umweltfreundlich hergestellt sein.
Es müssen Modelle entwickelt werden, wie eine globale Kreislaufwirtschaft im Kulturbetrieb aussehen kann. Zum Beispiel: Wie können die Teile eines Bühnenbilds immer wieder neu zum Einsatz kommen? Wie kann man teure Rohstoffe ewig in Benutzung behalten? Wie vermeidet man Abfall?
Kulturelle Forschungs- und Bildungseinrichtungen sollen bei der Entwicklung von klimaneutralen Werkstoffen beteiligt und unterstützt werden.
Der nachhaltige Umbau des Kulturbetriebs ist nicht vermeidbar und er ist teuer.
Wir fordern die Politik auf, den Umbau früh zu beginnen. Und wir fordern, dabei umsichtig zu sein. Es darf nicht sein, dass die hohen Ausgaben die vorhandenen Ungleichheiten verstärken. Oder dass die Situation der gering verdienenden Gruppen noch schlechter wird. Die nachhaltige, die soziale und die Diversität fördernde Entwicklung müssen eine Einheit bilden. Und wir müssen mit der Veränderung jetzt beginnen.
Möchtet ihr mitarbeiten am „Bündnis für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit Baden-Württemberg“? Dann seid ihr herzlich dazu eingeladen! Gemeinsam mit uns könnt ihr versuchen, etwas zu verändern. Ihr könnt ganz einfach mitmachen: Sucht euch eine Arbeitsgruppe aus, die euch interessiert. Bei jeder Arbeitsgruppe ist eine E-Mail-Adresse angegeben. An diese Adresse schreibt ihr eine E-Mail, dass ihr mitmachen wollt. Dann bekommt ihr bald eine Einladung zum nächsten Treffen der Gruppe. Die Treffen finden online über das Programm Zoom statt.
Ihr wollt uns helfen, habt aber keine Lust oder keine Zeit mitzumachen? Dann könnt ihr uns einfach mit eurer Unterschrift unterstützen. Mit den Unterschriften, die wir bekommen, können wir der Politik zeigen, dass eine gerechtere Kunst- und Kulturarbeit ganz vielen Menschen wichtig ist.
Die Arbeitsbedingungen für selbstständige Künstler*innen müssen sich verändern. Künstler*innen und Einrichtungen müssen die gleichen Rechte haben und fair zusammenarbeiten. Dafür setzen wir uns in der AG Arbeitsbedingungen ein. Die Künstler*innen sollen gerecht bezahlt werden. Dafür haben wir eine Liste erstellt, was sich alles verändern muss. Dazu gehört zum Beispiel:
- Wir brauchen im Bündnis jemanden, der die Rechte und Interessen der Künstler*innen vertritt.
- Wir brauchen einen Rat aus Mitgliedern des Bündnisses, an den die Kulturpolitik sich wenden kann. Dieser Rat kann die Kulturpolitik auch beraten.
- Es soll neue Regeln für die Förderung der Kultur geben.
- Künstler*innen, Produzent*innen und Einrichtungen sollen die gleichen Rechte bekommen.
- Es soll klare Vereinbarungen über die Bezahlung geben und eine gesicherte Altersvorsorge.
- Alle Mitarbeiter*innen in Kunst- und Kultur sollen besser vor Rassismus geschützt werden.
- Es soll eine Vereinbarung geben, wie wir möglichst umweltschonend arbeiten können.
Wir freuen uns, wenn bei der AG Arbeitsbedingungen sowohl Künstler*innen als auch Vertreter*innen aus den Kultur-Einrichtungen mitmachen. Nur gemeinsam können wir etwas verbessern.
Kontakt
→ arbeitsbedingungen@dasbuendnis.net
Diversity bedeutet Vielfalt. Wir wollen, dass es im Bereich Kunst und Kultur so viele verschiedene Menschen wie möglich gibt: Alte und junge Menschen, Frauen, Männer und Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau sehen. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlicher sexueller Orientierung, Menschen mit unterschiedlicher Religion, Menschen mit und ohne Behinderung. Niemand soll deshalb benachteiligt werden.
In der AG Diversity wollen wir herausfinden, was wir gegen Diskriminierung in Kunst und Kultur tun können. Wir wollen herausfinden, wie sich die unterschiedlichen Menschen im Bereich Kunst und Kultur fühlen. Fühlen sie sich von den verantwortlichen Personen ernst genommen? Fühlen sie sich genauso angesprochen und angesehen wie andere Menschen? Oder denken sie, dass sie aus einem bestimmten Grund diskriminiert werden?
Nicht alle im Bereich Kunst und Kultur haben die gleichen Chancen. Das kann viele verschiedene Gründe haben. Diese Gründe wollen wir in der AG Diversity herausfinden. Deshalb wollen wir auch, dass wir als Arbeitsgruppe möglichst viele Menschen mit vielen unterschiedlichen Erfahrungen sind.
Kontakt
→ diversity@dasbuendnis.net
Ansprechpartnerin
→ Magda Agudelo
In der AG Förderstrukturen beschäftigen wir uns damit, wie die Arbeit in Kunst und Kultur auch über eine längere Zeit bezahlt und unterstützt werden kann.
Auch das Bündnis braucht Geld. Dafür hat die AG Anträge auf Förderung gestellt und konnte so bereits Geld für das Bündnis bekommen. Doch wie soll das Bündnis über längere Zeit finanziert werden? Das überlegen wir gemeinsam in der AG Förderstrukturen. Dafür wollen wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die dem Bündnis Geld geben können und möchten. So erarbeiten wir gemeinsam ein Modell, wie das Bündnis auch in Zukunft finanziert wird.
Kontakt
→ foerderung@dasbuendnis.net
Ansprechpartnerin
→ Anna Schiefer
Die Künste sollen auch in Zukunft frei bleiben. Das bedeutet, jeder darf seine eigene Kunst machen und diese veröffentlichen. Das geht aber nur, wenn alle Mitarbeiter*innen in Kunst und Kultur besser bezahlt werden. Außerdem müssen sie sich für die Zukunft finanziell und sozial absichern können. Wir wollen, dass die Bezahlung im Bereich Kunst und Kultur gerechter und für jeden nachvollziehbar wird und auch Inklusion und Vielfalt berücksichtigt werden.
In der AG schauen wir uns gemeinsam an, wie die Bezahlung in Kunst und Kultur aktuell aussieht. Wir überlegen, wie ein Gespräch zwischen den Mitarbeiter*innen aus Kunst und Kultur, den Auftraggeber*innen und der Politik ablaufen kann. Wir erarbeiten Verträge, die als Vorlage für die Künstler*innen und Auftraggeber*innen genutzt werden können. Und wir setzen uns dafür ein, dass es in Kunst und Kultur ein Grundeinkommen gibt.
Kontakt
→ payment@dasbuendnis.net
Ansprechpartnerin
→ Lisa Bergmann
In den nächsten Jahren wird sich viel verändern. Auch in Kunst und Kultur. Wir wollen diese Veränderungen nicht anderen überlassen, sondern selbst daran mitarbeiten.
Das Bündnis für gerechte Kunst- und Kulturarbeit will eine Veränderung des Systems. Deshalb geht es nicht nur um bessere Bezahlung und weniger Diskriminierung. Es geht auch um Nachhaltigkeit und Resilienz. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass auch in Kunst und Kultur gerecht und umweltschonend gearbeitet wird. Resilienz bedeutet für uns: Wir müssen so arbeiten, dass alle Beteiligten auf Veränderungen vorbereitet sind und damit so umgehen können, dass keine Schäden bleiben.
Die Vereinten Nationen haben schon im Jahr 2015 einen Plan erarbeitet: die Agenda 2030. Agenda ist lateinisch und heißt: “Das, was getan werden muss.” In dieser Agenda stehen 17 Ziele, die die Menschen bis zum Jahr 2030 erreichen müssen, damit unser Planet und wir Menschen weiter überleben können. In der AG Nachhaltigkeit und Resilienz wollen wir eine zusätzliche Agenda erarbeiten. Diese soll sich vor allem auf Kunst und Kultur beziehen. Aber auch andere Bereiche, die mit Kunst und Kultur zusammenhängen, werden dabei berücksichtigt. Zum Beispiel Architektur und Stadtplanung in Baden-Württemberg.
Mit der Agenda wollen wir klären, wie wir sozial, sicher und umweltschonend arbeiten können und gleichzeitig die Freiheit von Kunst und Kultur sichern können.
Alle Mitarbeiter*innen im Bereich Kunst und Kultur können dabei eine besondere Aufgabe haben: Sie können Vorbild sein, indem sie selbst ihre Arbeit nachhaltig gestalten. Sie können durch ihre Arbeit den Menschen auch etwas beibringen und sie zum Umdenken bringen. So können wir dabei helfen, dass alle Menschen zusammenhalten.
Kontakt
→ nachhaltig@dasbuendnis.net
Ansprechpartnerinnen
→ Susanne Jakob
→ Anita Stöhr Weber
Rückkopplung bedeutet hier Rückmeldung oder Feedback. In dieser AG wollen wir herausfinden, wer wir eigentlich sind. Dazu müssen wir einige Fragen beantworten:
- Wer macht mit beim Bündnis?
- Wie viele Personen sind wir?
- Zu welchem Bereich aus Kunst und Kultur gehören die Teilnehmer*innen?
- Wie viele Personen vertreten eine Institution?
- Zu welchem Bereich aus Kunst und Kultur gehören diese Institutionen?
- Wie vielfältig sind die Teilnehmer*innen? Das bedeutet: unterscheiden sich die Teilnehmer*innen in Punkten wie zum Beispiel Alter, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion?
- Warum machen wir beim Bündnis mit?
- Was erwarten wir vom Bündnis?
- Welche Aufgaben kann, soll und will das Bündnis übernehmen?
Wir wollen auch eine Übersicht darüber erstellen, welche anderen Bündnisse, Netzwerke oder Verbände es gibt, die etwas ähnliches machen wie unser Bündnis.
So wird es einfacher, sich mit anderen auszutauschen und Fragen zu beantworten.
Kontakt
→ feedback@dasbuendnis.net
Ansprechpartnerin
→ Aliki Schäfer
Die Politik soll die Forderungen des Bündnisses wahrnehmen. Wie bekommen wir das am besten hin? Darum geht es in dieser AG. Außerdem geht es darum, wie das Bündnis mit den Politiker*innen ins Gespräch kommt.
Kontakt
→ p.sichtbarkeit@dasbuendnis.net
Ansprechpartner
→ Simon Pfeffel
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